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Wie Unordnung in unserem Zuhause unsere Psyche beeinflusst

  • mzosso3
  • 5. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

In unserer modernen Welt, in der wir ständig von Reizen und Aufgaben überflutet werden, wird das Zuhause oft als Zufluchtsort und Rückzugsort gesehen. Doch was passiert, wenn dieser Raum nicht mehr als Oase der Ruhe fungiert, sondern von Unordnung beherrscht wird? Unordnung in den eigenen vier Wänden kann viel mehr mit uns machen, als wir zunächst annehmen – sie kann sich tief in unserer Psyche manifestieren und unsere geistige und emotionale Gesundheit beeinträchtigen.


Stress und Angst – Der mentale Druck wächst

Unordnung kann ein ständiger visueller Reiz sein. Überall liegen Dinge herum, die nicht an ihrem Platz sind. Diese visuellen Reize erfordern von unserem Gehirn, sie zu registrieren und zu verarbeiten, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. Studien haben gezeigt, dass dies zu erhöhtem Stress führen kann. Der visuelle Überfluss sorgt dafür, dass wir uns überfordert fühlen, selbst wenn wir gerade nichts tun. Es ist, als ob das Gehirn in einem Zustand der ständigen Alarmbereitschaft bleibt, was langfristig zu einer erhöhten Produktion von Stresshormonen wie Cortisol führt.

Der Stress entsteht durch das Gefühl der Unkontrollierbarkeit. Wenn wir in einem unordentlichen Raum leben, haben wir das Gefühl, dass wir nicht die Kontrolle über unsere Umgebung haben, was zu einem inneren Zustand der Unruhe führt. Dies kann sich in Angst, Nervosität oder einer ständigen Erschöpfung äußern.


Prokrastination und die Unfähigkeit, klare Entscheidungen zu treffen

Unordnung kann auch dazu führen, dass wir Entscheidungen immer weiter aufschieben. Wenn der Schreibtisch voller Papierstapel ist oder der Kleiderschrank aus allen Nähten platzt, wird die Aufgabe, Ordnung zu schaffen, zu einer mentalen Blockade. Statt zu handeln, neigen wir dazu, Aufgaben zu ignorieren oder immer weiter aufzuschieben. Diese Prokrastination kann sich auf verschiedene Lebensbereiche ausweiten und zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit führen.

Psychologisch gesehen kann Unordnung auch dazu führen, dass unser Gehirn Schwierigkeiten hat, zwischen wichtigen und weniger wichtigen Aufgaben zu unterscheiden. Die Vielzahl an ungeordneten Dingen kann uns überfordern und den Fokus von den eigentlichen Prioritäten ablenken.


Negative Auswirkungen auf die emotionale Gesundheit

Ein überfüllter Raum kann uns das Gefühl geben, dass unser Leben genauso chaotisch ist wie unsere Umgebung. Unordnung kann somit das Gefühl der Ordnung in unserem Leben beeinträchtigen. Wer ständig von Unordnung umgeben ist, fühlt sich oft auch im Inneren unaufgeräumt, was die emotionale Gesundheit negativ beeinflussen kann.

Insbesondere bei Menschen, die zu depressiven Verstimmungen oder Angstsymptomen neigen, kann Unordnung zu einem Teufelskreis werden. Die ständige Belastung durch das unaufgeräumte Zuhause kann das Gefühl der Hoffnungslosigkeit verstärken und die Symptome der Depression verschärfen. Auch das Gefühl der Scham spielt eine Rolle – viele Menschen schämen sich für ihre unordentlichen Wohnungen und ziehen sich sozial zurück.


Die Bedeutung von Ordnung für das Wohlbefinden

Ordnung schafft nicht nur physischen Raum, sondern auch mentalen Raum. Ein aufgeräumtes Zuhause kann als Symbol für Klarheit und Kontrolle dienen. Wenn wir den Raum um uns herum in Ordnung halten, wirkt sich das auch positiv auf unser inneres Gleichgewicht aus. Es signalisiert dem Gehirn, dass wir die Kontrolle haben, was zu einem Gefühl der Entspannung führt.

Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass Menschen, die in einem sauberen und organisierten Umfeld leben, produktiver sind, sich weniger gestresst fühlen und eine bessere Lebensqualität haben. Ordnung ist nicht nur ein ästhetisches Ziel, sondern ein wesentlicher Bestandteil des mentalen Wohlbefindens.


Strategien zur Beseitigung von Unordnung

Wenn Unordnung in Ihrem Zuhause bereits zu einer psychischen Belastung geworden ist, gibt es einige Strategien, die helfen können, den Zustand zu verbessern:

  • Schrittweise Ordnung schaffen: Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor. Beginnen Sie mit kleinen, überschaubaren Aufgaben – zum Beispiel einem einzigen Raum oder einer Ecke – und arbeiten Sie sich nach und nach vor.

  • Minimalismus als Ansatz: Überlegen Sie, welche Gegenstände wirklich notwendig sind und welche Sie loslassen können. Ein minimalistischer Ansatz hilft nicht nur, physischen Platz zu schaffen, sondern sorgt auch für mehr Klarheit im Geist.

  • Regelmäßige Aufräumgewohnheiten etablieren: Kleine Routinen wie das tägliche Aufräumen oder das Wegwerfen unnötiger Dinge verhindern, dass sich Chaos ansammelt und beugen so mentaler Erschöpfung vor.

  • Externe Hilfe in Anspruch nehmen: Wenn die Unordnung zu überwältigend wird, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um einen klaren Plan zur Beseitigung der Unordnung zu erstellen.


Ordnung als Schlüssel zur mentalen Gesundheit

Unordnung in unserem Zuhause ist mehr als nur ein ästhetisches Problem – sie hat tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Psyche. Sie kann Stress, Angst und das Gefühl der Überforderung verstärken und unsere emotionale Gesundheit beeinträchtigen. Ein ordentlicher Raum hingegen fördert Klarheit, Ruhe und ein Gefühl der Kontrolle. Indem wir uns aktiv mit der Unordnung auseinandersetzen und Ordnung in unserem Zuhause schaffen, können wir nicht nur unser physisches Umfeld verbessern, sondern auch unser geistiges Wohlbefinden steigern.

 
 
 

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